Seit Moses ist das Sintflutmotiv wahrscheinlich eine der am häufigsten schriftlich erträumten Katastrophenformen. Ob eine solche bzw. Überschwemmungen eines solchen Ausmaßes überhaupt stattgefunden haben, wie Thomas Mann am Anfang von Joseph und seine Brüder meint, oder nicht, die Perspektive des Weltuntergangs durch eine allzerstörende Flut ist in der Moderne ein vielfach behandeltes Szenario. Ausgehend von einigen Beispielen aus der deutschsprachigen Widerstandsliteratur soll ein Überblick über die faszinierende Kraft dieser Vorstellung angeboten werden.
PRIMÄRLITERATUR
Andres, Stefan, Die Sintflut, München, Piper, 1949-1959.
Döblin, Alfred, Die Fahrt ins Land ohne Tod, Amsterdam, Querido, 1937. Mann, Thomas, Joseph und seine Brüder, Berlin, Fischer, 1933. Neumann, Robert, Sintflut, Stuttgart, Engelhorn, 1929.